Impfnebenwirkungen: Verdachtsfälle schnellten 2021 und 2022 steil nach oben

5. Apr 2023

Impfnebenwirkungen: Verdachtsfälle schnellten 2021 und 2022 steil nach oben – Landesregierung bezüglich Mehrfacherfassungen ahnungslos

Nach den großen COVID-19-Impfwellen von 2021 und 2022 meldeten zahlreiche Geimpfte Komplikationen. Die Landtagsabgeordnete Christine Wernicke (BVB / FREIE WÄHLER) ist Mitglied im Brandenburger Corona-Untersuchungsausschuss und erkundigte sich daher in einer Parlamentarischen Anfrage nach der Entwicklung der Impfnebenwirkungen. Wernicke: „Wir wollten wissen, wie sich die Verdachtsmeldungen im Land Brandenburg in den letzten 10 Jahre entwickelt haben. Zeitgleich steht die Vermutung im Raum, dass es teilweise Mehrfacherfassungen gibt. Wir wollten wissen, wie die Landesregierung diese verhindert.“

Laut Antwort der Landesregierung gab es in den Jahren 2012 bis 2020 jeweils nur eine einstellige Anzahl von Verdachtsmeldungen von Impfkomplikationen. Lediglich 2015 erreichte mit 11 Fällen knapp eine zweistellige Anzahl. In den Jahren 2021 und 2022 schnellten die Meldungen dann jedoch auf 93 und 70 hoch. Diese beiden Jahre machen rund 70% aller Verdachtsfälle der letzten 10 Jahre seit 2012 aus. Regionale Spitzreiter sind dabei die Landkreise Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel und Dahme-Spreewald mit insgesamt 40, 29 und 26 Meldungen.

Wie viele betroffene Personen Nebenwirkungen direkt an den Impfstoff-Hersteller oder das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet haben wusste die Landesregierung nicht. Auch ist ihr nicht klar, ob die Meldung bei mehreren Stellen zur Mehrfachzählung von Fällen geführt haben. Denn unabhängig von der Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz durch den Arzt an die Gesundheitsämter können Betroffene Verdachtsmeldungen auch anonym, ohne Angaben von persönlichen Kontaktdaten, direkt an das PEI übermitteln. Somit ist nicht klar, wie Landesregierung und PEI Mehrfacherfassungen verhindern. Einer Nachfrage hierzu wich die Landesregierung aus und schob die Verantwortung auf das PEI. Ob und wie dieses Mehrfachzählungen verhindert, konnte die Landesregierung nicht beantworten.

Wernickes Fazit: „Die Zahl der Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen in Brandenburg ist offensichtlich 2021 und 2022 stark angestiegen. Doch die Landesregierung blendet das Problem möglicher Mehrfachzählungen weiter aus. Es ist bedauerlich, dass offensichtlich kein Interesse besteht, möglichst genaue Zahlen zu Impfnebenwirkungen zu erfassen.“

Die BVB / FREIE WÄHLER Fraktion wird im Landtag am Thema dranbleiben. Und kritisch nachhaken, welche unerwünschten Auswirkungen die teilweise überzogenen Corona-Maßnahmen hatten.

Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Erfassung von Impfnebenwirkungen“

 

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