BVB / FREIE WÄHLER fordert Fristfestlegung für ASP-Entschädigungen von Waldbesitzern und ASP-Impfstoff

20. Aug 2021

BVB / FREIE WÄHLER fordert eine zügigere ASP-Entschädigungen von Waldbesitzern – Wie sich aus einer aktuellen Antwort der Landesregierung ergibt, hinkt Brandenburg hier massiv hinterher.

Seit circa einem Jahr leiden nicht nur Brandenburger Schweinehalter sondern auch Waldbesitzer in Brandenburg unter den ASP-Restriktionen. Während erstere ihre Tiere nur schwer vermarkten können, dürfen Waldbesitzer in ASP-Restriktionszonen das Holz ihrer Wälder vielerorts gar nicht erst ernten.

Zwar hält das Land Brandenburg für diese Fälle Entschädigungsgelder bereit, es existieren jedoch keinerlei Fristen, die einen Auszahlungs- oder Bearbeitungszeitraum der Anträge regeln. Tatsächlich wurden seit Beginn des ASP-Ausbruchs im September 2020 nur 161 von 284 gestellten Anträgen auf Entschädigung überhaupt bearbeitet. Eine Bearbeitungszeit von sechs Monaten und länger ist hierbei keine Ausnahme – eine lange Durststrecke für Personen, deren Lebensgrundlage durch den Holzverkauf gebildet wird.  Auch vom Volumen der Entschädigungsbeträge her liegt die Auszahlung bei nur ca. 50%.

BVB / FREIE WÄHLER hält eine Festlegung geregelter Bearbeitungs- und Auszahlungsfristen für Anträge ASP-geschädigter Waldbesitzer für unerlässlich. Wir setzen uns hierbei für eine zeitnahe Auszahlung der Entschädigungsgelder an die betroffenen Personen sowie für übersichtliche und unkomplizierte Antragsverfahren mit klaren Zuständigkeitsbereichen ein. Betroffene dürfen in dieser schwierigen Situation nicht allein gelassen werden und benötigen klar definierte und realistisch kontaktierbare Ansprechpartner auf Seiten der Behörden.

Brandenburgs Waldbesitzer leisten einen großen Beitrag zum Erhalt des Landschaftsbildes und dürfen nicht durch behördliche Verzögerungen in Existenznot geraten.

Zudem fordert BVB / FREIE WÄHLER eine Konzentration auf die Forschung nach einem ASP-Impfstoff, wie er bereits in Ländern wie Spanien, den USA und Vietnam erprobt wird. Der Einsatz von ASP-Schutzzäunen zwischen den einzelnen Zonen erweist sich immer wieder als unzureichende Methode. Die drastische Reduzierung des Schwarzwildbestandes wird in kurzer Zeit in einer starken und unübersichtlichen Vermehrung der Tiere resultieren, wie es durch den Strukturverlust der Rotten nach Krisenzeiten und Entnahme der Leitbachen üblich ist. Ziel muss eine langfristige und vorausschauende tier- sowie ressourcengerechte Lösung sein, wie sie nur eine Impfung des Schwarzwildes darstellen kann.

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Stand der ASP-bedingten Entschädigungen für Waldbesitzer“

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